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Neugründung und Einstieg in den Spielbetrieb (2010)

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Bereits im Jänner 2007, mehr als drei Jahre vor der Aufnahme des Spielbetriebs unter dem traditionellen Namen SK Austria Klagenfurt, bemühten sich Helmut König und Helmut Rath um die Bewahrung des vollständigen Vereinsnamens. In weiser Voraussicht auf den Lizenzkauf aus Pasching ließen die beiden Erzvioletten den Namen ins zentrale Vereinsregister eintragen und schützten ihn so vor der Einvernahme durch die Realpolitik. Laut dem Gründungsprotokoll übte Helmut König die Rolle des Obmannes, Helmut Rath die Rolle seines Stellvertreters und Austria-Urgestein Mag. Max Moser die Rolle des Kassiers aus.

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Erst am 28. Juni 2010, genau 90 Jahre und 27 Tage nach der Gründung des Kaufmännischen Sportklubs Klagenfurt, wurde der Vorstand mit Blick auf die Aufnahme des Spielbetriebs neu konstituiert. Unter Präsident Josef Loibnegger und Vizepräsident Hans Slocker kehrte der Sportklub Austria Klagenfurt in die Regionalliga Mitte zurück – jene Liga, in der die alte Austria als FC Kärnten 2009 den Spielbetrieb einstellen musste. Geführt von einer Riege an Austrianern und einer mit Stimmrecht ausgestatteten Mitgliederbasis, sollte innerhalb von zehn Jahren der Aufstieg in die Bundesliga gelingen.

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Rückkehr der Austria Klagenfurt

Sportliche und finanzielle Schwierigkeiten (2010–2011)

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Ermöglicht wurde der Einstieg in die Regionalliga durch den SC St. Stefan, der selbst erst im Vorjahr aufgestiegen war und mit massiven finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Sowohl die Austria als auch der SC St. Stefan profitierten von der jeweiligen Situation. Die Spielgemeinschaft wurde durch die Stadt Klagenfurt entschuldet. Der SC St. Stefan konnte daraufhin schuldenfrei in der 2. Klasse neu beginnen und seine Nachwuchsarbeit fortsetzen. Die Austria hingegen startete in jener Liga, in der sie zuvor von der Landespolitik ausgehungert und schließlich völlig fallengelassen worden war.

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Die sportliche wie auch finanzielle Realität holte die Verantwortlichen und uns Fans jedoch schnell ein. Der SK Austria verpasste den angestrebten Aufstieg klar und landete am Ende der Saison auf dem enttäuschenden 7. Platz. Sportlich blieb man trotz eines mit Bundesligaspielern bestückten Kaders weit hinter den Erwartungen zurück. Finanziell entpuppte sich die Kombination aus geringen Einnahmen und hohen Personalkosten als Fiasko. Bereits zugesagte Fördergelder seitens der Stadt, die letztlich doch nicht ausbezahlt wurden, verschärften die Lage zusätzlich.

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Im April 2011 legte Josef Loibnegger sein Amt als Vereinspräsident nieder, woraufhin sein Vize Hans Slocker einstimmig zu seinem Nachfolger gewählt wurde. Am 1. Juni 2011 folgte das Insolvenzverfahren, das jedoch durch die Zustimmung der Gläubiger zu einer 20-prozentigen Ausgleichsquote am 25. Oktober 2011 abgewendet werden konnte

Vereinsgeschichte 2010 bis aktuell

Ära Svetits, Rückbau des Mitgliedervereins und sportlicher Stillstand (2011–2019)

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Mangels realistischer Alternativen und heimischer Geschäftsleute, die unter diesen Umständen bereit gewesen wären, die Austria zu übernehmen, stimmten die Mitglieder des Vereins am 27. Oktober 2011 einstimmig der Wahl von Peter Svetits zum neuen Präsidenten zu. Svetits, der zuvor bereits als Funktionär und Sportdirektor bei Austria Wien, dem GAK und dem SC Wiener Neustadt tätig gewesen war, galt keineswegs als unbeschriebenes Blatt – insbesondere in Graz ist er bis heute aus nachvollziehbaren Gründen eine unerwünschte Person.

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Rückblickend war auch für unsere Austria die Ära Svetits (Stand April 2025) eine schwer zu analysierende Zeit. Aufgrund der prekären Situation mit den mangelnden Sportplätzen in Klagenfurt wäre ein Neubeginn abseits des Sportparks undenkbar gewesen – und vor allem fehlte eine Fanbasis, die einen solchen Verein hätte tragen können. In weiterer Folge nahm man den schmerzhaften Rückbau unserer Austria von einem basisdemokratischen Mitgliederverein hin zu einem von einer Einzelperson geführten Klub in Kauf, um den Sportklub Austria zu erhalten.

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Die Jahre 2011 bis 2015 waren sowohl sportlich als auch finanziell von Höhen und Tiefen geprägt. Oftmals wurde bereits in der Winterpause der gesamte Kader ausgetauscht, weil das Geld fehlte – oder aus ominösen Quellen plötzlich neue Mittel herangeschafft wurden, um das „Werkl“ am Laufen zu halten. Neben den Trainern Thuller, Friesenbichler, Prelogar und Suppantschitsch prägte ab 2014 vor allem der Deutsche Manfred Bender das Spiel der Austria.

Königssaison und Aufstieg in die 2. Liga 2014/15 und der Lizenzentzug 2016

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Die Saison 2014/15 sollte sich als Königssaison entpuppen: Nach 30 Spieltagen stand die Austria auf Platz 1, und auch die Bundesligalizenz wurde erteilt. Dem Relegationsduell gegen den SC/ESV Parndorf stand somit nichts mehr im Weg. Über zwei Spiele setzte sich die Austria nach Verlängerung im Rückspiel mit einem Gesamtscore von 5:3 (1:2, 4:1) durch. Vor allem das Rückspiel vor 4500 Zuschauern war ein emotionales Highlight. Mit Spielern wie Dmitrovic, Prawda, Zakany, Rep, Miesenböck und Eler gelang die langersehnte Rückkehr in den Profifußball.

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In der hochkarätig besetzten Zweitligasaison 2015/16 warteten Traditionsvereine wie der LASK, Wacker Innsbruck, Austria Salzburg und Austria Lustenau auf unseren SK Austria Klagenfurt. Sportlich meisterte man unter Manfred Bender und später Gerhard Fellner die Rückkehr mit einem soliden 8. Platz von 10. Doch einmal mehr scheiterte der Verein an seinem eigenen wirtschaftlichen Unvermögen.

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Der ohnehin äußerst fragwürdige Hauptsponsor „Hanseatischer Fußballkontor“, der sein Geld mit dem im gleichen Zeitraum durch die FIFA verbotenen Third-Party-Ownership durch Spieleranteile verdiente, musste selbst Konkurs anmelden. In der Folge wurde auch der Austria aufgrund einer fehlenden Bankgarantie die Bundesligalizenz verweigert. Der Verein musste den erneuten Gang in die Drittklassigkeit antreten.

Boykott der Kampfmannschaft 2016/17 und erneute Annäherung 2018

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Aufgrund der dilettantischen Vereinsführung verweigerte die aktive Fanszene in Form von Wir.Austrianer der Kampfmannschaft die Unterstützung und knüpfte ihre eigene Rückkehr an Bedingungen. Bis dahin unterstützte man – soweit es unter diesen, auch intern schwierigen Umständen möglich war – nur mehr die zweite Mannschaft in der 1. Klasse. Erst im Laufe der Saison 2017/18 näherte man sich der Kampfmannschaft wieder an.

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Eine denkwürdige Cupreise nach Wals-Siezenheim, bei der die Austria als Regionalligist bis ins Viertelfinale des ÖFB-Cups vorstieß, beflügelte das Team. Am Ende der Saison konnte sich die Mannschaft auf dem 4. Platz behaupten – und durfte durch die Aufstockung der 2. Liga auf 16 Vereine sogar aufsteigen.

Erfolgreiches Comeback in der 2. Liga und Aufstieg (2018–2021)

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Das kurze Intermezzo in der 2. Liga, mit einem soliden Einstand im Tabellenmittelfeld 2018/19 und einem knapp verpassten Meistertitel im Coronajahr 2020, krönte man schließlich mit dem Aufstieg 2020/21 unter Trainerlegende Peter Pacult. In der Relegation setzte sich die Austria souverän gegen den SKN St. Pölten durch und eliminierte ihn mit einem Gesamtscore von 5:0 (4:0, 1:0).

Rückkehr in die Bundesliga zum 101. Geburtstag (2021)

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Ermöglicht wurde diese Relegation durch den Umstand, dass der FC Blau-Weiß Linz nicht aufsteigen konnte und das Farmteam des Getränkekonzerns aus Fuschl den zweiten Platz belegte. Da dieses kein Aufstiegsrecht besaß, ging es an unsere Austria über, die dafür jedoch in der Relegation gegen den Letzten der Bundesliga antreten musste

 

101 Jahre nach der Gründung unserer Austria gelang – nach vielen leidvollen Jahren – die langersehnte Rückkehr in die höchste Spielklasse.

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