Die ersten Jahre von der Gründung 1920 bis zum Ende des 2. Weltkriegs 1945
Vereinsgeschichte von 1920 bis 1945

Auf dieser Ansichtskarte aus 1929 ist der Paternionerplatz zu sehen

Illustriertes (Österreichisches) Sportblatt am 14. Februar 1925
Gründung und erste Jahre (1920–1923)
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Der Sportklub Austria Klagenfurt wurde am 1. Juni 1920 als Kaufmännischer Sportklub Klagenfurt (KSK) von und für Kaufleute und ihre Angestellten gegründet. Damit war der Sportklub Austria einer der ersten Fußballvereine Kärntens und auch Gründungsmitglied des Kärntner Fußballverbands im Jahre 1920. Die Heimstätte des KSK war ab dem Jahr 1921 der sogenannte „Paternionerplatz“, der sich in der heutigen Villacher Straße hinter dem ehemaligen Gasthaus zum Paternioner befand. Bis zum Jahr 1931 sollte der Sportplatz im Stadtteil Waidmannsdorf die erste eigene Heimstätte des Vereins bleiben. Als Vereinsfarben wurden die Farben Blau und Gelb erst im Jahre 1923 in den Statuten festgehalten. Namentlich erwähnt werden sie aber bereits 1921.
Fusion und erster Meistertitel (1923–1925)
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Im Jahr 1923 kam es zur Fusion des Kaufmännischen Sportklubs mit dem aus Annabichl stammenden und im Jahr 1919 als Schwarze Elf gegründeten Klagenfurter Amateursportklub zum Kaufmännischen Amateursportklub Klagenfurt (KASK), der im Jahr 1925 auch den ersten Meistertitel in der damals höchstmöglichen Spielklasse, der 1. Klasse in Kärnten, feiern konnte. In der Zwischenkriegszeit repräsentierte die Wiener Liga gleichzeitig auch die höchste Spielklasse des Landes. Vereinen aus den Bundesländern war es daher nicht möglich, um die Österreichische Meisterschaft mitzuspielen.
Namensänderung und weitere Erfolge (1927–1930)
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Am 5. August 1927 kam es im Zuge einer Mitgliederversammlung sowie einer Statutenänderung zur Umbenennung des Kaufmännischen Amateursportklubs Klagenfurt (KASK) in Sportklub Austria Klagenfurt. Ausschlaggebend dafür war der Beitritt zahlreicher Spieler des Klagenfurter Sportvereins (KSV), die auf eine neue Namensgebung bestanden. Der neue Verein übernahm weiterhin die traditionellen Vereinsfarben Blau und Gelb des ursprünglichen KSK. Im Jahr 1928 konnte der Verein seinen ersten Meistertitel als Sportklub Austria feiern. 1930 folgte sogleich der insgesamt dritte Meistertitel und der vorerst letzte in der Waidmannsdorfer Heimat.

Tribüne des Stadions in der Rosentalerstraße. Quelle Sammlung Rapatz
Umzug und Dominanz im Kärntner Fußball (1931–1936)
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Im Jahre 1931 kam es zum Standortwechsel von der ursprünglichen Heimat am Paternionerplatz in Waidmannsdorf zum neuen Stadion am Messegelände in der Rosentalerstraße. Die Austria verließ somit erstmals die angestammte Heimat im Klagenfurter Westen und zog in die Nähe der Innenstadt. Der Umzug sollte sich sportlich bezahlt machen. In den Jahren 1931 bis 1936 konnte die Austria sechs Meistertitel in Folge feiern und legte damit den Grundstein für die dominante Rolle im Kärntner Fußball in den darauffolgenden Jahrzehnten.
Teilnahme an der Amateurstaatsmeisterschaft
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Durch den Gewinn der Kärntner Meisterschaft qualifizierte sich die Austria für den prestigeträchtigsten Bewerb, der abseits des Wiener Profifußballs möglich war: die Amateurstaatsmeisterschaft. In dieser duellierten sich im K.O.-Format die Meister aller acht Bundesländer und der Meister der höchsten Wiener Amateurliga. Im von 1929 bis 1937 ausgetragenen Wettbewerb konnte die Austria sechs Mal teilnehmen. Hier kam es auch zu den ersten Pflichtspielen gegen den Grazer AK, den SK Sturm und den Turnerbund Lustenau (die spätere Austria Lustenau). Den größten Erfolg erreichte man 1935, als man im Halbfinale knapp gegen den späteren Amateurstaatsmeister, den Badener AC, ausschied.

Kärntner Tagblatt vom 18. März 1930
Internationale Auftritte
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International durfte die Austria um die Weihnachtsfeiertage 1934/35 eine prestigeträchtige Reise nach Sardinien, Korsika und Südfrankreich antreten, wo man sich in Testspielen mit AC Ajaccio, OGC Nizza, SEF Torres 1903, FC Moteponi Iglesias und USD Nuorese duellieren durfte. Eine für die Zeit besondere Gelegenheit, um sich auf internationalem Niveau messen zu können. Bereits in den Weihnachtsfeiertagen 1929/30 unternahm man die erste Reise dieser Art an die italienische Adriaküste, nach Ligurien und in die Toskana. Dort traf man auf teils heute noch bekannte Vereine wie La Spezia, US Viareggio, Ascoli Vigor und der SS Ancona.
Das Ende in der NS-Zeit und der Neubeginn (1938–1945)
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Nach dem Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde der Austria ein Spielverbot auferlegt, welches den Verein durch die fehlenden Einnahmen in den Konkurs trieb. Die Austria war damit in den folgenden sieben Jahren des Grauens, das durch die Nationalsozialisten verursacht wurde, praktisch verboten. Die Austria war einer der letzten Vereine Kärntens, der den sogenannten „Arierparagraphen“ einführte, der es jüdischen Klagenfurtern verbot, dem Verein beizutreten. Aktuelle Mitglieder jüdischen Glaubens mussten den Verein verlassen.
Erst im April 1945, rund einen Monat vor der Kapitulation der Wehrmacht und dem Ende des 2. Weltkriegs in Europa, kam es zur Neugründung des Sportklub Austria Klagenfurt in den traditionellen Vereinsfarben Blau und Gelb.
Erfolge des Sportklub Austria Klagenfurt von 1920 bis 1938:
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9× Kärntner Meister: 1925, 1928, 1930, 1931, 1932, 1933, 1934, 1935, 1936
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7× Sieger 10. Oktober Pokal / Abstimmungspokal: 1927, 1930, 1931, 1932, 1934, 1935, 1937
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1× Halbfinale in der Amateurstaatsmeisterschaft: 1935