Historische Orte des SK Austria Klagenfurt
Der Herbertgarten, Heimstätte des Klagenfurter Turnvereins von 1862, diente vor allem in der Zeit von 1919 bis 1923 als wiederkehrende Heimspielstätte des Kaufmännischen Sportklubs Klagenfurt und seiner späteren Fusionsvereine. Der KSK trug seine Wettspiele in der Zeit vor der Eröffnung des Sportplatzes beim Paternioner sowohl am Seesportplatz als auch hier im Herbertgarten aus. Der Amateur-Sportklub, mit dem sich der KSK im Herbst 1923 fusionierte, spielte im Jahr 1919 noch als "Schwarze Elf" und ab Herbst 1919 als Amateur-Sportklub bis zur Eröffnung des Sportplatzes am Spittalbergweg im Mai 1923 ebenfalls im Herbertgarten. Wie der Amateur-Sportklub bespielte auch der Klagenfurter Sportverein ab seiner Gründung im Jahr 1921 bis zur Eröffnung seines eigenen Platzes in der Feldgasse (heute Hans-Sachs-Straße) im September 1923 den Herbertgarten. Dass so viele Vereine in Klagenfurt im Herbertgarten spielten, verdeutlichte zu dieser Zeit, dass es zwar viele erfolgreiche Vereine in Klagenfurt gab, aber nicht ausreichend Sportplätze vorhanden waren. Selbst der KAC musste bei Überschwemmungen am Seesportplatz in den Herbertgarten ausweichen. Diese kurze, gedrungene Phase im Klagenfurter Fußball wurde mit der Eröffnung des Paternionerplatzes, des Sportplatzes in der Feldgasse sowie des Sportplatzes am Spittalbergweg deutlich entschärft. Es dauerte jedoch nicht lange, bis aus den drei Vereinen KSK, ASK und KSV die Austria Klagenfurt entstand, die vorerst nur noch am Sportplatz beim Paternioner spielte.
Der Sportklub Austria Klagenfurt wurde am 1. Juni 1920 als Kaufmännischer Sportklub Klagenfurt gegründet. Sein erstes Spiel wurde am 21. August gegen eine Mannschaft aus St. Veit ausgetragen. Im Anschluss an diese Veranstaltung wurde das offizielle Gründungsfest im damaligen Sandwirt abgehalten. Es wurde musiziert und bis in die frühen Morgenstunden getanzt. Es war das erste Mal, dass der Verein in die Öffentlichkeit trat. 100 Jahre später wurde an eben jenem historischen Ort, dem mittlerweile in Hotel Sandwirt umbenannten Gebäude, das 100-jährige Jubiläum des Vereins gefeiert. So schließt sich der Kreis der ersten 100 Jahre der Austria Klagenfurt am historischen Standort.
In der Frühphase des Klagenfurter Fußballs herrschte in der Stadt ein gewisser Mangel an Sportplätzen im Vergleich zu den aus dem Boden sprießenden Sportvereinen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Sportveranstaltungen der Vereine und Fußballwettspiele drängten sich zum Teil an den Wochenenden auf den wenigen vorhandenen Plätzen wie dem Herbertgarten oder eben dem Wörthersee-Sportplatz. Noch bevor der Kaufmännische Sportklub Klagenfurt seinen ersten eigenen Sportplatz beim Paternioner Wirt am 12. Juni 1921 eröffnete, wurden dessen ersten Fußballspiele unrhythmisch abwechselnd auch hier am Wörthersee-Sportplatz ausgetragen.
Aufgrund der Nähe des Platzes zum Wörthersee stand der Wörthersee-Sportplatz jedoch regelmäßig unter Wasser und war ab und zu nicht bespielbar. So musste prompt das erste offiziell geplante Spiel des neu gegründeten K.S.K. am 12. August 1920 kurzfristig an einen anderen, unbekannten Ort verschoben werden.
In den frühen 1920er Jahren gab es sogar Bestrebungen, den Wörthersee-Sportplatz zu einer multisportiven Anlage mit Tribünen für bis zu 30.000 Zuschauer auszubauen. Auf alten Skizzen sind eine Pferderennbahn, ein Eishockeyfeld, ein Schwimmbecken und weitere Sportanlagen vermerkt. Zu einer Realisierung des Großprojekts kam es allerdings nie.
Durch die Errichtung weiterer Sportplätze für Fußballvereine wurde der Wörthersee-Sportplatz zum Ende der 1920er Jahre nicht mehr benötigt und schließlich aufgegeben.
Im Jahr 1921 wurde durch großen körperlichen und finanziellen Einsatz der Vereinsmitglieder des Kaufmännischen Sportklubs Klagenfurt ein erster eigener Sportplatz errichtet. Zuvor mussten die Wettspiele abwechselnd am Wörthersee-Sportplatz und im Herbertgarten ausgetragen werden.
Der Sportplatz war südlich des ehemaligen Gasthauses Paternioner gelegen und konnte gut mit der Straßenbahn erreicht werden. Es gab damals auch eine eigene Haltestelle "Paternioner".
Der Sportplatz hatte die Maße 95 x 60 Meter, war ost-westlich ausgerichtet und war von einem Holzzaun umgeben.
Für das Eröffnungsspiel am 12. Juni 1921 hatte man einen der besten zweitklassigen Vereine, die Grazer Sportvereinigung, eingeladen. Nach der Ansprache des Vereinsvorstands Otto Umlauft nahm Verbandsvorstand Ing. Höllerl den Anstoß vor. Während des Spiels sorgte zudem eine Kapelle, das Alpenjägerregiment, für Unterhaltung. Auch der spätere Obmann Dr. Paul Jobst, zu dieser Zeit Präsident des neu gegründeten Kärntner Fußballverbands und Bürgermeisterstellvertreter, war anwesend.
Trotz eines 2:0-Sieges der Gäste wurde dann gefeiert: Am Abend traf man sich im Gasthaus „Zur Glocke“ zum Eröffnungsfest mit Kapelle und Chor.
Die Zeitungsreporter waren von der neuen Anlage und dem Kaufmännischen Sportklub sichtlich angetan. „Wenn es ihm auch nicht gelang, über seinen Gegner siegreich zu bleiben, so hat er mit der Schaffung der neuen Anlage ein tüchtiges Stück Arbeit geleistet, für das auch der Lohn nicht ausbleiben wird“, schrieb das "Kärntner Tagblatt". Für die nächsten zehn Jahre blieb es dann die Heimstätte des K.S.K., ehe man aufgrund des schlechten Zustands des Platzes 1931 vorerst auf das Messegelände und das Stadion an der Rosentaler Straße in Waidmannsdorf auswich.
Neben dem Sandwirt als historischer Gründungsstätte des Kaufmännischen Sportklubs Klagenfurt diente in der Zwischenkriegszeit eine weitere Gaststätte als zentrale Anlaufstelle für den Verein. Im Restaurant „Zur Glocke“ in der Paulitschgasse, auf dem heutigen Gelände der KELAG-Zentrale, wurden Vereinsveranstaltungen abgehalten, und die Lokalität diente als Klubheim des Vereins. Bereits am 12. Juni 1921 wurde nach der Eröffnung des Sportplatzes beim Paternioner in der „Glocke“ mit Kapelle und Chor das Eröffnungsfest gefeiert. In der „Glocke“ wurden darüber hinaus die beiden Fusionen mit dem Amateur-Sportklub und dem Klagenfurter Sportverein besiegelt.
Am 5. August 1927, mit der Fusion mit dem Klagenfurter Sportverein (der sich im Anschluss auflöste), wurde erstmals der Name „Austria“ aus der Traufe geholt. Ausschlaggebend dafür waren, Berichten zufolge, die neuen Mitglieder des Klagenfurter Sportvereins, auf deren Drängen der Kaufmännische Amateurklub Klagenfurt in Sportklub Austria Klagenfurt umbenannt wurde. Weiters entfiel in den Statuten des Vereins der Passus, dass Mitglieder ausschließlich dem Handelsstand zugehörig sein mussten. Die Vermutung liegt nahe, dass diese Öffnung die Grundlage für die kommenden Erfolge in den 30er-Jahren war. Die Austria wurde in der „Glocke“ zum Stadtverein.
Am 13. Mai 1923 wurde der Sportplatz am Spittalbergweg mit einem Wettspiel gegen den Villacher Sportverein eröffnet. Der Platz diente bis zur Fusion mit dem Kaufmännischen Sportklub Klagenfurt (KSK) am 17. Oktober 1923 nur wenige Monate als Heimstätte des Amateur-Sportklubs. Bis zur Eröffnung des Sportplatzes trugen der Amateur-Sportklub sowie bereits sein Vorläufer, die „Schwarze Elf“, ihre Wettspiele im Herbertgarten aus.
Am 23.09.1923 wurde zwischen der Feldgasse (heute Hans-Sachs-Straße) und der Rosentaler Straße, am südlichen Ende der Sponheimer Straße, der neu errichtete Sportplatz des Klagenfurter Sportvereins eröffnet. Der Zugang zum Sportplatz war über einen Durchgang bei der Feldgasse möglich. Am 5. August 1927 kam es zur Fusion zwischen dem Kaufmännischen Amateursportklub und dem Klagenfurter Sportverein, woraufhin der Sportplatz aufgegeben wurde. Eine eingezäunte Grünfläche, die bereits 1923 in den "Freien Stimmen" erwähnt wurde, war aufopferungsvoll von Mitgliedern des Vereins eingerichtet worden. 1927 gab es Pläne für den Ausbau der Anlage zu einem Sportplatz mit Laufbahn auf demselben Areal. Dieses Projekt wurde jedoch nie realisiert, da der Verein in finanzielle Nöte geriet, was schließlich in einer Fusion mit dem Kaufmännischen Amateursportklub Klagenfurt mündete. In weiterer Folge wurden an diesem Ort Wohnungen errichtet. Durch die Fusion zwischen dem Kaufmännischen Amateursportklub und dem Klagenfurter Sportverein wurde 1927 im Gasthaus "Zur Glocke" erstmals vom SK Austria Klagenfurt gesprochen.
Zehn Jahre sind seit der Eröffnung der ersten Heimstätte am Paternionerplatz südlich des Lendkanals vergangen. Der Platz war unter größten Anstrengungen errichtet worden und galt als Schmuckstück des damals noch jungen Fußballvereins. Doch mit den Jahren gab es immer mehr Kritik an der Spielstätte. Der Platz war uneben, die Zäune waren umgerissen und die Umkleidekabinen befanden sich in einem nicht mehr vertretbaren Zustand.
Daraufhin wurde im Jahr 1931 ein neuer Sportplatz in der Rosentaler Straße am heutigen Messegelände mit einem Spiel gegen den GAK eröffnet. Sechs Jahre nach der Übersiedlung in die Rosentaler Straße und einigen Landesmeistertiteln durfte der Klub im Sommer 1937 eine Betontribüne eröffnen. Die Austria hatte somit ein erstes Stadion, das mit einem Spiel gegen die Wiener Austria, damals mit Matthias Sindelar, eröffnet wurde. Die 30er-Jahre waren insgesamt die erfolgreichste Zeit in der frühen Geschichte der Austria, mit vielen großartigen Spielen am heutigen Messegelände.
Für den Bau der Tribüne musste ein Kredit aufgenommen werden, der nach dem Spielverbot für die Austria durch die Nationalsozialisten im Jahr 1938 nicht mehr zurückbezahlt werden konnte, was die Austria in den Konkurs trieb. Ein Jahr später wurde der Verein auch noch behördlich verboten.
In den Kriegsjahren diente das Stadion in der Rosentaler Straße nationalsozialistischen Aufmärschen und Fußballspielen diverser Vereine der Stadt sowie Soldatenmannschaften. Gegen Ende des Krieges wurde ein Teil der Tribüne von einer Fliegerbombe beschädigt, und am Spielfeld kam es ebenfalls zu einigen Bombentreffern.
Mit Kriegsende kehrte die Austria nach ersten provisorischen Spielen auf der sogenannten Hofmann-Wiese wieder ins Stadion an der Rosentaler Straße zurück.
Drei Jahrzehnten nach der Eröffnung 1931 übersiedelte die Austria aufgrund des ständigen Ausbaus des Messegeländes in das 1960 neu errichtete Wörthersee-Stadion. Nach 29 Jahren im Stadion an der Rosentaler Straße kehrte die Austria mit dem Eröffnungsspiel am 21. August 1960 nach Waidmannsdorf zurück.
Auf der Nordseite des Neuen Platzes im Herzen von Klagenfurt befand sich bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs ein Uhrturm. Dieser galt in der Zwischenkriegszeit, vor allem in den goldenen 30er-Jahren, als Treffpunkt und Kultplatz der Austria-Anhängerschaft, wenn es zu wichtigen Spielen, insbesondere dem Derby gegen den KAC, kam. Zu dieser Zeit galt die Austria als Verein für den einfachen Volkskreis und bediente sowohl in der Anhängerschaft als auch unter ihren Mitgliedern nicht nur handelstreibende, sondern auch die Arbeiterklasse der größeren Betriebe der Stadt. Im Gegensatz dazu galt der KAC als bürgerlicher Verein und war somit der gesellschaftliche Gegenpol zur Austria. Diese Situation befeuerte das Klagenfurter Derby und sorgte für eine elektrisierende Atmosphäre bei den an Sonntagen ausgetragenen Duellen. Mit dem Spielverbot der Austria im Jahr 1938 und der damit verbundenen Vereinsauflösung 1939 fand dieses regelmäßige Spektakel am Neuen Platz beim Uhrturm sein jähes Ende. Die Austria verschwand vorerst von der Bildfläche, und der Derbygegner KAC verlor viele seiner Spieler in den Schrecken der Kriegsjahre. Das große Klagenfurter Derby war nicht mehr und verlor in den Jahrzehnten danach an Bedeutung.
Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1938 wurde der Austria ein Spielverbot auferlegt. Dieses Spielverbot führte in der Folge zu einem Zwangskonkurs, da aufgrund fehlender Zuschauereinnahmen die Rückzahlung des Kredits zur Errichtung der Tribüne am Sportplatz in der Rosentaler Straße nicht mehr möglich war. Am 27. Juni 1939 wurde dem Antrag des sogenannten Stillhaltekommissars für Vereine zur gänzlichen Auflösung der Austria durch den geschäftsführenden Landeshauptmann stattgegeben. Somit existierte die Austria, gemeinsam mit 259 anderen Vereinen, die im entsprechenden Bescheid aufgeführt waren, nicht mehr.
Am 20. April 1940 berichtete die „Alpenländische Rundschau“, dass die noch vorhandenen Ehrenpreise und Pokale des Sportklubs Austria Klagenfurt der Metallspende zugeführt werden. Doch zuvor gab es noch einmal die Möglichkeit, die Leistungen der inzwischen verbotenen Austria in einer Vitrine am Neuen Platz, der zu dieser Zeit Adolf-Hitler-Platz hieß, zu begutachten (Hausnummer 11).
Der Zeitungsbericht im Originalwortlaut:
(Alpenländische Rundschau, Samstag, 20. April 1940, Seite 6, Folge 16)
„Ausstellung von Sportehrenpreisen für die Metallspende.“
„Der Sportklub Rapid in Klagenfurt hat sich mit dem an der Westfront befindlichen ehemaligen Sektionsleiter des Sportklubs Austria in Klagenfurt in Verbindung gesetzt, um die Ehrenpreise des Sportklubs Austria der Metallspende zuführen zu können. Über Wunsch desselben werden nun diese Ehrenpreise des Sportklubs Austria der Metallspende zugeführt und damit dem Aufruf des Reichssportführers von Tschammer und Osten freudigst Folge geleistet. Die Ehrenpreise sind bis 19. April im Schaufenster des Elektrowerkes Klagenfurt, Adolf-Hitler-Platz 11, zur Besichtigung ausgestellt.“
Geheime Trainingseinheiten fanden während des Zweiten Weltkriegs auf dem Sportplatz des Europa-Gymnasiums statt, als die Austria verboten war. Unter dem Vereinsfunktionär Ferdinand Lube trainierten zwei Schülermannschaften und eine Jugendmannschaft unter dem Namen „Austria“ im Geheimen. Obwohl weder gespielt noch trainiert werden durfte, wurden in regelmäßigen Abständen Spiele gegen andere Jugendmannschaften durchgeführt, wodurch die Austria auch während der Kriegszeit zumindest inoffiziell existierte.
Nach Kriegsende war das Stadion in der Rosentaler Straße durch Bomben beschädigt, und die Austria existierte, zumindest offiziell, nicht mehr. Nachdem während des Krieges geheime Trainings auf dem heutigen Sportplatz beim Europagymnasium abgehalten wurden, wurde auch nach Kriegsende umgehend an der Wiederaufnahme des Vereins und des Spielbetriebs gearbeitet.
Temporär wurden erste Trainings und offizielle Spiele auf den sogenannten Hofmann-Wiesen ausgetragen, die sich im Bereich der heutigen Brücke der Rosentaler Straße über die Glanfurt (Sattnitz) befunden haben sollen. Zu diesen Trainings wurde mittels Zeitungsinseraten aufgerufen.
Zeitungsberichte nennen ebenfalls einen Sportplatz, der sich gegenüber den Getreidespeichern entlang der Bahngleise der Rosentalbahn befunden haben soll. Eine genaue Verortung kann aktuell noch nicht angegeben werden.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die erste namentliche Bezeichnung der Austria nach Kriegsende. Der Verein nannte sich kurzzeitig Arbeiter-Sportklub "Austria" (ASKA). Dies dürfte auf die politisch geprägte Vereinsführung der 1930er-Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg zurückzuführen sein. Mit Dr. Alois Karisch, Mitglied des antifaschistischen Widerstands und deportiert nach Buchenwald, sowie dem Sozialdemokraten Dr. Paul Jobst agierten zumindest zwei klare Widersacher des Nationalsozialismus federführend im Verein.
Das nördliche Ende der Platzgasse war der Standort des ehemaligen jüdischen Bethauses der jüdischen Gemeinde in Klagenfurt. Dieses Bethaus wurde während und im Nachgang der Reichspogromnacht von Nationalsozialisten verwüstet und in der Folge abgerissen. Im Zuge der Judenverfolgungen im Zweiten Weltkrieg wurde die jüdische Gemeinde in Klagenfurt vollständig ausgelöscht, vertrieben, deportiert und ermordet. Zeitungsberichte, Vereinsstatuten und schriftliche Dokumentationen aus der Zeit zwischen der Gründung des Kaufmännischen Sportklubs Klagenfurt im Jahr 1920 und der Zwangsauflösung des SK Austria Klagenfurt im Jahr 1939 weisen an manchen Stellen auf eine Verbindung der jüdischen Gemeinde bzw. ihrer Mitglieder zur Austria hin.
Weitere Details über die Verbindung der jüdischen Gemeinde zum Sportklub Austria sind derzeit Gegenstand der Recherche- und Forschungsaktivitäten von Wir.Austrianer.
Das Denkmal am Ort des ehemaligen jüdischen Betthauses in der Klagenfurter Platzgasse wird somit symbolisch als historischer Ort der Austria ausgewiesen.
Fast drei Jahrzehnte lang hatte die Austria Klagenfurt im Stadion an der Rosentalerstraße (Messegelände) gespielt. Doch mit dem Ausbau des Messegeländes wurde der Platz für die Fußballer zunehmend knapper. Daher entschied man sich Ende der 1950er-Jahre für eine grundlegende Neuausrichtung.
Es wurde in der Siebenhügelstraße in Waidmannsdorf eine kleine, aber feine Arena aus dem Boden gestampft.
Errichtet wurde das Stadion 1960 zunächst mit einer überdachten Westtribüne, einer Laufbahn und rundherum kleinen Stehplatzbereichen (diese wurden später auf der Ostseite zu Sitztribünen und in den Kurven zu größeren Stehplätzen umfunktioniert). Erst 1969 wurden die markanten Flutlichtmasten nach süditalienischem Vorbild, inspiriert durch das Testspiel zur Flutlichteröffnung des Stadio della Vittoria in Bari, auf Empfehlung von Freddy Hohenberger ergänzt.
Das alte Wörthersee-Stadion erlebte viele große Spiele, aber auch düstere Momente in der Vereinsgeschichte. Mit dem Neubau des Stadions im Jahr 2006 zur Vorbereitung auf die Europameisterschaft 2008 wurde am 25. November 2005 bei starkem Schneetreiben das letzte Spiel im Stadion (FC Kärnten – Austria Wien Amateure) ausgetragen. Anschließend übersiedelte der FC Kärnten in die Auseichstätte nach Fischl.
Somit endeten vorerst 45 Jahre Stadiongeschichte in Waidmannsdorf.
Der Platz nördlich des Gemeindezentrums Waidmannsdorf ehrt Leo Marhl. Dieser engagierte sich sehr für den Stadtteil und prägte insbesondere seit den 1980er Jahren die Waidmannsdorfer Faschingstradition. In den 70er und 80er Jahren fungierte er als Vereinsfunktionär und Obmann der Austria.
Am Klagenfurter Zentralfriedhof in Annabichl befindet sich seit dem Jahr 2007 eine Gedenkstätte für alle verstorbenen Personen, die im Zusammenhang mit dem Sportklub Austria Klagenfurt stehen. Auf Initiative von Herrn Hans Slocker und durch die Anhängerschaft der Austria wird die Gedenkstätte betreut und instand gehalten. Alljährlich findet zu Allerheiligen eine Kranzniederlegung sowie ein gemeinsames Gedenken für alle verstorbenen Austrianer statt.
Die Sportanlage Fischl diente von Frühjahr 2006 bis zur endgültigen Einstellung des Spielbetriebs des FC Kärnten im Jahr 2009 als vorerst letzte Spielstätte des Vereins.
Im Zuge des Neubaus des Wörthersee-Stadions für die Europameisterschaft 2008 wurde der zu dieser Zeit relativ unspektakuläre Sportplatz Fischl mit einer Haupttribüne sowie einem temporären Kabinentrakt und einer Stahlrohrtribüne ausgestattet und für eine Kapazität von ca. 3.500 Personen bundesligatauglich gemacht. Das bedeutete jedoch, dass der SK Austria Klagenfurt bzw. der FC Kärnten (in dem ja die Austria „schlummerte“) nach gut 66 Jahren nicht mehr in Waidmannsdorf spielte. Als vorübergehendes Ausweichstadion geplant, kristallisierte sich zunehmend heraus, dass der FC Kärnten nicht mehr nach Waidmannsdorf zurückkehren sollte.
Der endgültige „Sargnagel“ für den Verein war ein Streit zwischen dem Vereinsvorstand und den politischen Interessen von Jörg Haider, der kurzerhand ein neues Konstrukt (SK Austria Kärnten) im neuen Wörthersee-Stadion etablierte. Der FC Kärnten wurde in Fischl im wahrsten Sinne finanziell ausgehungert, während Sponsoren, Akademie und Nachwuchs zum neuen Retortenkonstrukt abgezogen wurden. Ein unrühmliches Ende für den größten und erfolgreichsten Fußballverein Kärntens.
Im Zuge der Europameisterschaft 2008 wurde das neue Wörthersee-Stadion in einer zweijährigen Bauzeit 2007 fertiggestellt. Betrieben von der städtischen Sportpark GmbH trägt der wiederauferstandene Sportklub Austria Klagenfurt seit 2010 seine Heimspiele als Mieter im Stadion aus.
Die "Sportstadt" Klagenfurt hat in der Vergangenheit bereits allerlei Skurriles hervorgebracht. Ein absurder Höhepunkt dieser Tradition war die temporäre Spielstätte "Karawankenblickstadion", die aufgrund einer spektakulären Kunstinstallation entstand.
"For Forest" war eine temporäre Kunstintervention des Installationskünstlers Klaus Littmann, die am 8. September 2019 in Klagenfurt für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Rund 299 etwa 14 Meter hohe Bäume wurden im Wörthersee-Stadion auf das Spielfeld gestellt, die man bis zum 27. Oktober 2019 bei freiem Eintritt besichtigen konnte. Inspiriert wurde diese Installation von der Zeichnung "Die ungebrochene Anziehungskraft der Natur" des Künstlers Max Peintner aus dem Jahr 1970/71. Mit der monumentalen Installation wollte Littmann, laut Eigenaussage des Projekts, die menschliche Wahrnehmung der Natur herausfordern und den Blick auf die Zukunft der Mensch-Natur-Beziehung schärfen. Das Projekt versteht sich zudem als Mahnmal dafür, dass die Selbstverständlichkeit der Natur eines Tages nur noch in speziell dafür vorgesehenen "Behältern" bestaunt werden könnte, wie es heute bereits mit Tieren im Zoo der Fall ist.
Das ebenso temporäre Karawankenblickstadion wurde auf dem Trainingsplatz westlich des Stadions errichtet und bestand aus mehreren kleinen Stahlrohrtribünen sowie weiteren fragwürdigen Lösungen. So waren beispielsweise die Presseplätze ehemalige Spielerbänke, das notwendige Dach war nicht mehr als ein Vorsprung des großen Stadions und das Flutlicht wurde kurzerhand nachgerüstet. Nach Abschluss der temporären Kunstinstallation wurde das Karawankenblickstadion wieder in einen normalen Trainingsplatz umgebaut.
Auf Initiative des Fandachverbands Wir.Austrianer hin und nach mehreren Gesprächen mit der Stadt Klagenfurt und dem SK Austria, wurde der Stadionvorplatz in der Siebenhügelstraße nach der Austria-Legende Freddy Hohenberger benannt wird. Alfred (Freddy) Hohenberger zählt zu den bekanntesten und herausragendsten Persönlichkeiten der mehr als 100-jährigen Geschichte des SK Austria Klagenfurt. Ihm zu Ehren wurde in der Gemeinderatsitzung vom 26.1.2024 die Umbenennung der Siebenhügelstraße 105 in Freddy Hohenberger Platz 1 beschlossen. Freddy Hohenberger war von 1956 bis 1974 als Spieler, Trainer und Sportleiter bei der Austria aktiv und blieb dem Verein auch bis zu seinem Tod im Jahr 2020 eng verbunden.
Der Friedhof in St. Ruprecht dient als letzte Ruhestätte für ein violettes Fan-Urgestein. Als „Fahnenschwinger Will“ bekannt, war Manfred Steblei nicht nur ein treuer Anhänger der Austria und besuchte bereits Spiele der Austria, als diese noch am Sportplatz in der Rosentaler Straße spielte, sondern war vor allem für seine große Fahne bekannt, die er zu jedem Spiel mitnahm, sowie für viele Fanfeste. Die Inschrift „Er war der Fahnenschwinger des SK Austria Klagenfurt“ auf seinem Grabstein bekräftigt seine Liebe zur Austria und was sie ihm bedeutete.
